Durch den Umbau der Arbeitsgesellschaft, das Outsourcing und die Spielformen atypischer Arbeitsverhältnisse wird das Normalarbeitsverhältnis angegriffen und ausgehebelt. Die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts, die durch die neuen deutschen Sozialgesetze (Hartz IV) vorangetrieben wird, haben zu einer überdimensionalen Ausweitung des Niedriglohnsektors beigetragen und diesen politisch abgesichert, wodurch die Armutsentwicklung forciert wurde. Diese Entwicklungstendenzen haben Auswirkungen und vielfältige Effekte für die Festbeschäftigten. Disziplinierungsakte verstärken sich, weil fest angestellte und atypisch Beschäftigte in ein Konkurrenzverhältnis gesetzt werden, bei dem die Angst vor sozialem Abstieg und Arbeitslosigkeit präsent ist, zumal durch die Sozialgesetzgebung nach relativ kurzen Übergangsregelungen die Betroffenen auf Sozialhilfesätze abgesenkt werden. (ICE2)
Eingangs betont der Autor, daß infolge verschiedenartiger Faktoren auch die Arbeitnehmer in rüstungsproduzierenden Unternehmen durchaus von der Beschäftigungskrise betroffen sind. Allerdings widerspricht der Einsatz für die Aufrechterhaltung dieser Arbeitsplätze den allgemeinen politischen Zielsetzungen der Gewerkschaften. Daher wurden Überlegungen zur Konversion oder zur alternativen Auslastung auch zunächst in Rüstungsbetrieben angestellt. Nach einer kurzen Einordnung der Bedeutung der Rüstungsindustrie für die Volkswirtschaft der BRD und der Dimensionierung der Konversionsproblematik referiert der Autor Erfahrungen anderer Länder mit der Umstellung der Rüstungsproduktion auf andere Produkte. sodann werden kurz einige praktische Ansätze zur Konversion der Rüstungsproduktion im Bereich der IG Metall vorgestellt. Abschließend bezeichnet der Autor die Produktkonversion im Rüstungssektor als langfristige Strategie, die schnelle Erfolge nicht erwarten läßt. (SS)
Der Beitrag behandelt das Thema "Rüstungskonversion" aus der Sicht von Arbeitnehmerinteressen und Gewerkschaftspolitik. Das Besondere an der Position der Rüstungsarbeitnehmer liegt nach Ansicht des Autors darin, daß deren Einsatz für die Aufrechterhaltung oder Ausweitung von Rüstungsproduktion zur Absicherung ihrer Arbeitsplätze den politischen Zielsetzungen widerspricht, die von den Gewerkschaften und in der Regel von den Betroffenen selbst vertreten werden. Die Lösung dieses Problems liege in der Umstellung von Rüstungsproduktion auf andere Produkte. Hierzu werden internationale Erfahrungen herangezogen und praktische Ansätze zur Umstellung der Produktion im Bereich der IG Metall geschildert. (IAB)
Im Rahmen der aktuellen Wirtschaftskrise in der BRD wird aus gewerkschaftlicher Sicht auf die Notwendigkeit einer durchgreifenden staatlichen Investitionslenkung und einer arbeitnehmerorientierten Mitbestimmung bei Produkten hingewiesen. Ersteres hat die bisher halbherzig betriebene Strukturpolitik seitens des Staates in Gang zubringen, um ein qualitatives Wachstum zu erreichen. Dies wird erreicht durch Investitionen im Wohnungs- und Städtebau oder im öffentlichen und schienengebundenen Verkehr. Überlegungen zur Produktumstellung werden vor allem in der rüstungsproduzierenden Industrie angestellt. Für ein Mehr an ziviler Produktion sprechen sowohl wirtschaftliche und soziale als auch politisch-moralische Beweggründe. Die Umstellungsbemühungen seitens der Arbeitnehmer können als Einstieg in eine Form wirtschaftlicher Mitbestimmung angesehen werden. (SS)
"Der Beitrag untersucht, welche Themenbereiche der Strukturberichterstattung für die gewerkschaftlichen Handlungsbereiche im strukturpolitischen Zusammenhang von besonderem Interesse sind. Dabei wird deutlich, daß Fragestellungen aufgegriffen worden sind, die sowohl für die Tarifpolitik als auch für die eher indirekten politischen Aktivitäten der Gewerkschaften wichtig sind. Durch fehlende Prognosen, Verzicht auf Regionalisierung und statistische und theoretische Unzulänglichkeiten hat die Berichterstattung allerdings in der jetzigen Form nur geringe Relevanz für die praktische Politik. Abschließend werden einige Schwerpunkte für die Weiterentwicklung der Strukturberichterstattung zusammengestellt." (Autorenreferat)
Die beschäftigungspolitische Bedeutung der Rüstungsindustrie wird häufig als Argument gegen eine Entspannungs- und Abrüstungspolitik angeführt. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten erscheint der Rüstungssektor jedoch gegenüber entsprechenden Investitionen in zivile Projekte als deutlich unterlegen, was die Schaffung von Arbeitsplätzen angeht. Auch wird die Sicherheit der Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie allgemein überschätzt, Gleiches gilt für den Rüstungsexport. Eine Sicherung der Arbeitsplätze der in der Rüstungsindustrie Beschäftigen kann u.a. auch durch Umstellung auf zivile Produktion erfolgen. (WZ)
Die Produktionserhöhung durch technischen Wandel hat einen Stand erreicht, der zum Ausgleich zwischen dem Ziel der Vollbeschäftigung und der Produktivität eine Arbeitszeitverkürzung notwendig macht. Der Beitrag geht in diesem Zusammenhang zwei Problemkomplexen nach: 1. Welche Menge von Dienstleistungen und Gütern werden von den Bedürfnissen her gebraucht? Weder national noch international kann von einer generellen Bedürfnisbefriedigung die Rede sein. Die Bedürfnisstrukturen werden sich ändern. 2. Entspricht die Produktion von Gütern und Dienstleistungen anderen gesellschaftlichen Zielvorstellungen wie Umweltschutz, Humanisierung der Arbeitswelt etc.? Um diese Zielsetzungen mit dem Ziel der Bedürfnisbefriedigung verbinden zu können, müssen umfangreiche Informationen aufgearbeitet und in Planung umgesetzt werden, sind Maßnahmen zur wirtschaftlichen Planung des Wachstums, zur sozialen Kontrolle des technologischen Wandels und zur Qualifikationsverbesserung des Arbeitnehmers notwendig. (HM)
In dem Artikel weisen die Autoren nach, daß Forschung und Entwicklung für die Rüstungsproduktion keineswegs den "Motor des technischen Fortschritts" darstellt. Die Produktionsumstellung von Rüstungsproduktion auf alternative, zivilnützliche Produkte sehen sie langfristig als Schutz vor Arbeitslosigkeit, da gerade in der Rüstungsindustrie der Trend zur Rationalisierung sehr hoch ist. Die Autoren sind der Ansicht, daß die Möglichkeiten der Gewerkschaften, zum Fortgang der Entspannungs- und Abrüstungsprozesse selbst beizutragen, gering sind. Durch nationale und internationale Arbeit können Gewerkschaften bei Arbeitnehmern ein Abrüstungsbewußtsein fördern. (BL)